Drei Tore selbst erzielt und trotzdem stand der MSV Duisburg am Sonntag wieder ohne Punkte da. Das Ergebnis: ein Sinnbild der gesamten Saison. Joachim Hopp zählte am Wochenende zu den 750 anwesenden Zuschauern, die das Spektakel gegen den 1. FC Saarbrücken (3:4) in der Schauinsland-Reisen-Arena verfolgten. Der gebürtige Duisburger begleitete die MSV-Stadionsprecher Stefan Leiwen und Piet Ahrens in der Halbzeitpause am Mikrofon.
Nach der Schweigeminute für seinen kürzlich verstorbenen, ehemaligen Trainer Willibert Kremer musste Hopp mit ansehen, wie die Mannschaft von Hagen Schmidt in der Defensive alles andere als sattelfest agierte und erneut in alte Muster verfiel. Das erste Gegentor entstand, weil die gesamte Duisburger Abwehrkette von einem einfachen langen Ball komplett überspielt wurde. „Das darf nicht passieren. Ich kann vielleicht nicht jeden Zweikampf gewinnen, aber ich muss ihn doch zumindest so führen, dass der Gegner keinen sauberen Pass spielt“, wurde Hopp deutlich.
Die Umstellung auf Dreierkette von Hagen Schmidt, die der Trainer schnell wieder über den Haufen schmiss, konnte der ehemalige Bundesligaspieler ohnehin nicht nachvollziehen. „Ich bin kein Fan davon. Die Fehlerquote ist einfach zu hoch. So etwas muss man in Ruhe einstudieren, damit die Abläufe dann irgendwann stimmen.“
Hopp erwartet noch mehr Mut von Yeboah
Dabei hatte die MSV-Legende noch gehofft, dass der 1:0-Auswärtssieg zum Jahresstart gegen Havelse den nötigen Auftrieb geben würde. Auch, wenn es fast noch zu einem Punkt gereicht hätte, sieht Hopp Probleme, die beim MSV nicht erst seit dieser Saison bestehen. „Wir hatten in der gesamten ersten Halbzeit eine Torchance. Da muss mehr Power nach vorne kommen“, forderte der 55-Jährige. Lobende Worte fand Hopp hingegen für den neuen rechten Flügelflitzer John Yeboah. „Er macht absolut Spaß. Das hat man an den Reaktionen der Zuschauer gemerkt. Aber auch er kann noch mehr Mut haben und noch öfter ins Eins-gegen-Eins gehen.“
Noch ist der Abstand zum rettenden Ufer mit zwei Zählern gering. Sollte der MSV allerdings auch in den kommenden beiden Englischen Wochen nicht punkten und vor allem defensiv nicht deutlich stabiler stehen, wird die Luft im Kampf um den Klassenerhalt immer dünner.